Kunst des Erzählens ⎜2020

Workshop von Özgür Erkök und Fiona Kelly mit Schüler*innen der Sekundarstufe der Gemeinschaftsschule auf dem Campus Rütli - CR² (Jahrgangsstufe 9), begleitet durch die Lehrer Philipp Bobke und Tobias Nolte. Projekttage, November 2020.

Klagemauer, Jerusalem, Winter 2019

Mit dem Schuljahr 2018/19 startete der Projektkurs „Naher Osten“ an der Gemeinschaftsschule auf dem Camus Rütli – CR². Konzipiert wurde er mit der Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus (KIgA) unter Mitwirkung der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas. Kern des zwei Jahre dauernden Kurses im Wahlpflichtbereich der 9. und 10. Klassen ist es, ein Verständnis zur Lage im Nahen Osten zu vermitteln. Dafür wurde ein Curriculum ausgearbeitet, das wöchentlich unter Mitwirkung von durch die KIgA ausgebildeten Peers gestaltet wird. Teil des Kurses sind Projekttage sowie eine Reise nach Israel und in die palästinensischen Autonomiegebiete.

Schülerinnen und Schüler dieses Projektkurses haben die Künstler*innen Özgür Erkök und Fiona Kelly eingeladen, um mit ihnen dokumentarische Materialien ihrer Reise zu verarbeiten. Die Idee war es das Gelernte und Erlebte auf eine kreative Art für Außenstehende erfahrbar machen. Geplant war eine Ausstellung im Juni 2020 auf dem Campus Rütli – CR² im Rahmen des Festivals „48 Stunden Neuköllnn“. Aufgrund der COVID-19-Pandemie mussten sowohl der Workshop als auch die Ausstellung abgesagt werden.

Der Workshop findet nun mit der neuen Projektgruppe statt. Die zweite Runde des Projektkurses „Naher Osten“ ist Mitte September 2020 mit Schüler*innen aus den drei 9. Klassen gestartet und wird sich über zwei Schuljahre ziehen.

Unter dem Schlagwort 'Geschichten erzählen' begleiten Özgür Erkök und Fiona Kelly die erste Phase des Kurses, die darauf ausgerichtet ist voneinander zu erfahren, welche persönlichen Bezüge/Meinungen zum Konflikt im Nahen Osten im Raum sind. Die Jugendlichen gehen hierfür auch ins Gespräch mit ihren Familien und sammeln Materialien mit biografischen Schwerpunkten, die sie mit Erkök und Kelly bearbeiten werden.

Ausgehend von den Geschichten der Jugendlichen, wird in diesem Workshop die Kunst des Erzählens erforscht. Fragen nach Perspektiven, Geschichtenentstehung und -aufbau formen dabei die Basis. Ziel ist es, den Schülerinnen und Schülern kreative Kommunikationsarten zu vermitteln und sie zu motivieren diese bewusst anzuwenden. Während der gemeinsamen Projekttage soll ein Zine entstehen.  

Dieser Workshop findet in Zusammenarbeit mit Young Arts Neukölln und im Rahmen der „Werkstatt Diversität“ statt.

Werkstatt Diversität

Özgür Erkök

Özgür Erkök (geb. 1981 in Ankara, TR) arbeitet als bildender Künstler, Musiker, Performer, Bühnen- und Kostümbildner. Er studierte bildende Kunst, Musik, Grafik-Design und Design in Istanbul. Erkök arbeitet oft in Kollektiven, u.a. als Teil der Künstler*innen Gruppe Ha Za Vu Zu oder des Bühnenkollektivs Rampen Fau. Er arbeitet regelmäßig im Young Arts Neukölln, wo er Comic und Manga Workshops für Jugendliche leitet.

Fiona Kelly

Fiona Kelly (geb. 1983 in Meerhout, BE) hat Theater, Anglistik und Germanistik studiert. Seit 2009 kreiert sie Theater/Performances auf und jenseits von Bühnen und entwickelt Kinder- und Jugendprojekte und Kurse in Berlin, Brasilien und Belgien. In ihrer künstlerischen Forschung stehen die De- und Rekonstruktion von „Kommunikationssystemen“ im Zentrum mit dem Ziel jene kommunikativen Konstrukte aufzulösen, die erfunden und als kulturelle Konventionen vorausgesetzt werden. 2013 gründete sie das freie Musiktheaterkollektiv KILOFON, bestehend aus einer Kerngruppe und freien Mitgliedern, die aus den Bereichen Theater, Theaterpädagogik, Musik und Performance und den visuellen Künsten kommen. Die Schwerpunkte der Gruppe liegen im Bereich des musikalischen Theaters und des Objekttheaters für Kinder, Jugendliche und Erwachsene.

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