Widerstand auf Rütli ⎜2021

Workshop von Fiona Kelly und Dagmar Lesiak mit Schülerinnen und Schülern der Grundstufe der Gemeinschaftsschule auf dem Campus Rütli (JüL 4-6), begleitet von den Lehrerinnen Pamina Gerhardt und Vanessa Diaz und dem Erzieher Alexander Loof. Winter 2021.

Wie können wir uns heute für ein gutes Zusammenleben in einer friedlichen, demokratischen und vielfältigen Gesellschaft einsetzen? Anlässlich des 100 Geburtstages des Widerstandkämpfers Hanno Günther haben sich Schülerinnen und Schüler aller Jahrgänge der Gemeinschaftsschule auf dem Campus Rütli im Winter 2021 mit dieser Frage beschäftigt. Die Lerngruppe der Haie hatte dabei Unterstützung von der Künstlerinnen Fiona Kelly und Dagmar Lesiak.

 

Wer war eigentlich Hanno Günther, und wie genau hat er Widerstand geleistet? Wo leisten Menschen heute noch Widerstand? Welche Themen interessieren uns? Welche Geschichten fallen uns dazu ein?

Mit Aktionen, Plakaten, Geschichten, kurzen Theaterszenen und Interviews haben Aaron, Alois, Aniela, Ayse, Dario, Dion, Edgar, Erina, Erman, Fatime, Ferenc, Flora, Frederick, Frieda, Janos, Levi, Lucia, Luis, Mala, Marta, Otto, Pina, Sinan und Zouhair Widerstand erprobt, eigene Widerstandskämpfer:innen erschaffen und eine Antwort auf die Frage: Wie und wo kann ich eigentlich Widerstand leisten? gesucht.

Entstanden sind Masken, die die Schüler*innen in ihren selbst entwickelten Rollen als Widerstandskämpfer:innen zeigen – sei es als Baum, der gegen die Abholzung des Regenwaldes kämpft, oder als mutiges Mädchen, das sich gegen Mobbing wehrt. Die Masken stehen stellvertretend für die Geschichten, Plakate und Interviews, die sich um Widerstandskämpfer:innen ranken. Sie verdecken die Gesichter der Kinder und zeigen gleichzeitig ein Stück ihres kämpferischen Ichs.

Installationsansicht Temporäre Galerie / Foto: C. Hähnelt

Fiona Kelly

Fiona Kelly (geb. 1983 in Meerhout, BE) hat Theater, Anglistik und Germanistik studiert. Seit 2009 kreiert sie Theater/Performances auf und jenseits von Bühnen und entwickelt Kinder- und Jugendprojekte und Kurse in Berlin, Brasilien und Belgien. In ihrer künstlerischen Forschung stehen die De- und Rekonstruktion von „Kommunikationssystemen“ im Zentrum mit dem Ziel jene kommunikativen Konstrukte aufzulösen, die erfunden und als kulturelle Konventionen vorausgesetzt werden. 2013 gründete sie das freie Musiktheaterkollektiv KILOFON, bestehend aus einer Kerngruppe und freien Mitgliedern, die aus den Bereichen Theater, Theaterpädagogik, Musik und Performance und den visuellen Künsten kommen. Die Schwerpunkte der Gruppe liegen im Bereich des musikalischen Theaters und des Objekttheaters für Kinder, Jugendliche und Erwachsene.

Dagmar Lesiak

Dagmar Lesiak arbeitet als Bühnenbildnerin und im Kollektiv an Theater- und Performanceproduktionen. Ihr künstlerisches Interesse gilt zudem dem öffentlichen Raum und seiner (Mit-)Gestaltung. Ferner arbeitet sie als Kunstvermittlerin immer wieder mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen zusammen. Sie ist Mitbegründerin des interdisziplinären Künstlerkollektivs Kargo Collective e.V., das sich in der künstlerisch-kulturellen Arbeit mit verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen engagiert. Der Verein verbindet künstlerische Arbeitsweisen mit kulturellen, sozialen und politischen Fragen und bearbeitet diese in konkreten Vorhaben gemeinsam mit den jeweiligen Mitwirkenden.

 

Dieser Workshop fand im Rahmen der „Werkstatt Diversität“ in Zusammenarbeit mit Young Arts Neukölln und dem Kargo Collective e.V. statt.

Werkstatt Diversität Kargo Collective e.V.